Sprachen lernen
Wer erinnert sich nicht schmunzelnd an Sprachkurse für den Urlaub, in denen man in Vorfreude auf Sonne und Strand Zahlen geübt hat, Sätze, um nach dem Weg zu fragen und Vokabeln, mit denen man etwas über sich selbst erzählen konnte. Für einen Sommerurlaub mag dies genügen, doch ist das noch zeitgemäßes Sprachen lernen?
Unsere globalisierte Welt, in der alles immer schneller zusammen wächst und immer leichter zu erreichen ist, hat dennoch eine entscheidende Kommunikationshürde: die Sprache. Oder besser gesagt, die Sprachen, denn gerade die Tatsache, dass es mehr als eine gibt, steht einer weltumspannenden, direkten Kommunikation entgegen. Die Lösung: Sprachen lernen. Nun kann man selbstverständlich nicht alle Sprachen lernen, die auf dieser Welt gesprochen werden, doch das ist auch nicht nötig, wenn man sich die Verteilung der Sprachen nach Sprechern vor Augen hält. Danach gibt es die sogenannten Weltsprachen, also Sprachen, die von sehr vielen Menschen gesprochen werden, wie beispielsweise Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch, Russisch oder Chinesisch. Natürlich kann man nicht all diese Sprachen lernen und beherrschen – das soll einen aber nicht davon abhalten, neben der Muttersprache zumindest noch eine oder zwei weitere Sprachen im persönlichen Repertoire zu haben.
Sprachen zu lernen und Fremdsprachen zu beherrschen ist in der globalisierten Welt fast ein Muss – es gehört heute mehr denn je zu einem überzeugenden Auftreten, mehrsprachig zu sein und diese Mehrsprachigkeit zu pflegen und auszubauen, beispielsweise durch einen regen kulturellen Austausch oder durch das Erlernen einer weiteren Sprache. Eine große Rolle spielt bei einer solchen Entscheidung selbstverständlich die eigene berufliche Situation, die Fremdsprachenkenntnisse erfordern kann oder die durch das Lernen von Sprachen bessere Möglichkeiten bietet, zum Beispiel durch einen längeren beruflichen Aufenthalt im Ausland.
Umgekehrt muss man nicht warten, bis die berufliche Situation das Erlernen einer Sprache notwendig macht – man kann ebenso gut das Sprachen lernen als persönliche Weiterbildung und als Investition in die eigenen beruflichen Perspektiven verstehen. Sprachen lernen macht nicht nur Spaß, sondern erweitert auch den eigenen Horizont, denn Fremdsprachen vermitteln, über das Medium der Sprache hinaus, auch neue Sichtweisen und Einblicke in andere Kulturen – eine Erfahrung, von der man nur profitieren kann.
Dass Sprachen kein Vorrecht der Jugend sind, beweisen übrigens die immer beliebter werdenden Seniorenkurse – und auch die Kleinsten lernen immer häufiger ihre ersten Worte einer Fremdsprache während ihrer Vorschulzeit oder mit einem ausländischen Kindermädchen. Diese Entwicklung ist mehr als nur eine Mode, denn sie trägt der veränderten globalen Struktur Rechnung, die nur noch eine Hürde kennt – die Sprachen.